Heimatverein Immenstaad

KathKircheKippenhausen

Geschichte

Die Pfarrei Kippenhausen wurde erstmals 1275 erwähnt. Damals konnte sie sich von Bermatingen abtrennen, bekam damit ihren eigenen Friedhof und musste ihre Toten nicht mehr nach Bermatingen bringen, auf dem heute noch so benannten "Totensträßle".

Baugeschichte

Der Turm ist der älteste erhaltene Bauteil der Kirche. Aus der mutmaßlich ursprünglichen Kapelle wurde um 1483 die gotisch umgestaltete " Unsrer lieben Frau". 1710 ließ das Kloster Weingarten die Pfarrkirche erweitern, was Datierungen am Westportal und am Dachstuhl bezeugen. Abt Sebastian Hyller als "Bauherr" ließ die Wetterfahne auf dem Chordach mit seinem Wappen - Stern und Jagdhorn - gestalten. 1821 wurde die Kaplanei aufgelöst, ihr Vermögen ging an den Schulfond.

Die Kirche außen

Die katholische Pfarrkirche "Mariä Himmelfahrt" liegt mitten in dem malerischen Ort, umgeben von seinem alten Friedhof, eingegrenzt von einer halbhohen Mauer gegen Straße und Kirchplatz. Markant erhebt sich der mächtige Kirchturm mit seiner Eckquaderung und den rundbogigen Zwillingsarkaden, der Schallöffnung für die Glockenstube. Den Außenbau schmückt eine alte, sehenswerte Sonnenuhr.

Das Innere der Kirche

Durch das Rundbogenportal mit einem kleinen Vordach betritt man im Westen die Kirche unter der Orgelempore. Sie zeigt das Totenschild des Fürsten Georg Friedrich von und zu Hersberg mit dem Wappen der 3 Glocken. Er war der letzte dieses Geschlechts, das in vielfältiger Weise mit Kippenhausen verbunden war. Die Flachdecke ist mit Leistenstuck in positiven und negativen Feldern ausgeführt.

Der Chor

Im Gegensatz dazu ist die Decke des Chores aufwändig gestaltet mit Marienmonogramm, umgeben von den vier Evangelisten mit ihren jeweiligen Symbolen. Ein unbekannter Meister hat den imposanten und qualitätvollen Hochaltar gestaltet, der 1710 bei der barocken Umgestaltung in die Kirche kam. Aus farbigem, teils vergoldetem Holz gefasst trägt er mit seinen reich geschnitzten, ebenfalls vergoldeten Schmuckelementen zu dem prächtigen Erscheinungsbild bei. Der wie ein Rundtempel gestaltete Tabernakel wird bekrönt durch den auferstandenen Christus, über ihm Gottvater, umgeben von einem Reigen kleiner Engel als Symbol der heiligsten Dreifaltigkeit. Maria und der Hl. Hieronymus mit dem Löwen, der Hl. Joseph und der Hl. Benedikt erschauen von der Erde aus das göttliche Geschehen. Das kleine Kruzifix in einer Nische zeigt sich als ein Meisterwerk der Goldschmiedekunst. Säulenpaare flankieren das Altarblatt; um die zwei mittleren, gedrehten ziehen sich vergoldete Weinreben, die äußeren zeigen flache Rebstockreliefs. Pyramiden förmige Reliqienkästchen aus Silber vervollständigen den Hochaltar.

Seitenaltäre

Auch von 1710 dürften die Seitenaltäre aus blau-grauem Stuckmarmor stammen. Rechts sehen wir den Tod des Hl. Joseph, links erglänzt die Madonna im Strahlenkranz, ein Meisterwerk wahrscheinlich aus der Überlinger Zürnwerkstatt, entstanden um 1630.

Die Kanzel
Warmbraunes Nussbaumholz verleiht der Kanzel an der linken Kirchenwand ihre Schönheit. An ihren Ecken winden sich schwarze, gedrehte Säulchen mit vergoldeten Kapitellchen und Blattformen am Kanzelkorb, der in einem Pinienzapfen unten ausläuft. Auf dem Schalldeckel steht Johannes der Täufer.

Das Kruzifix über dem rechten Seitenportal aus dem 19. Jahrhundert war einst in Hersberg, von dort stammt auch das beachtenswerte Ölberg-Gemälde. Auffallend ist es in das tiefe Dunkel des Garten Gethsemane gehüllt. Die kleinen, fein ausgearbeiteten Ölbilder der Kreuzwegstationen dürften aus dem 18. Jahrhundert stammen. Von den ursprünglich 14 Apostelbildern hängen hier nur noch zwei Darstellungen von Christus und Maria.

Die Glocken

Vier Glocken hängen heute in dem alten hölzernen Glockenstuhl (mit der Stimmung g',b',d'',f'''), deren größte von 1602 die Muttergottes mit dem Jesuskind zeigt. 1985 wurde die Kirche vollständig renoviert.

Das Ensemble

Die katholische Pfarrkirche bildet zusammen mit dem ehemaligen, von Einheimischen liebevoll restaurierten Pfarrhaus, dem Brunnen mit dem tanzenden Pärchen (von Kurt Grabert), abgegrenzt von einer Reihe markanter Bronzeköpfe (von Gerda Eckert) das malerische Zentrum des heimeligen Dorfes.

Zusammenfassung und Überarbeitung des Kunstführers "Katholische Pfarrkirche Mariä Himmelfahrt in Immenstaad-Kippenhausen" von Ursula Pechloff durch Heide Budde (Quellen: Pfarrarchiv der Gemeinde Kippenhausen).

Kontakt

Heimatverein Immenstaad e.V.
Thomas Schmidt (1. Vorsitzender)
Hersbergweg 1
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0 75 45 / 60 12
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