Die Alemannen durchbrachen im 3. Jahrhundert den Limes und besiedelten auch den Linzgau. Der Name „Linz“ (die heutige Seefelder Aache) ist keltisch-römisch: lentia = die Gewundene.
Ab 500 wurden die Alemannen von den Franken dominiert und christianisiert (Cannstatt 746). Vermutlich haben in dieser Zeit Franken den Ort Frerıkenbach gegründet, der ums Jahr 1000 erstmals erwähnt ist. Damals war Bermatingen die zentrale Pfarrei. Dorthin mussten die Gläubigen zum Gottesdienst, zu Taufen und Beerdigungen gehen. Der Weg dorthin heißt heute noch Totensträßle.
Die Folgen des 30-jährigen Krieges waren für Frenkenbach wie für den ganzen Linzgau verheerend: Von 10 Höfen wurden nur 3 wieder besiedelt.
Frenkenbach unterstand verschiedenen Herrschaften, z. B. Überlingen, Einsiedeln, ab 1693 dann dem Kloster Weingarten. 1806 fiel es an Baden. Seit 1972 ist es Immenstaad eingemeindet.
Die Kirche in Frenkenbach
Sie ist den heiligen Oswald und Otmar geweiht. Oswald christianisierte in England, Otmar war Gründer und erster Abt von St. Gallen. Ein ehemaliges Renaissance-Altarblatt zeigt neben der Muttergottes die beiden Heiligen; .es hängt jetzt in der Pfarrkirche in Hagnau. Das „Frenkenbacher Münster“ (Volksmund) wurde im 12. Jahrhundert im romanischen Stil erbaut. Damals gab es schon "die imposanten romanischen Basiliken wie Santiago die Compostela, Cluny, Hildesheim und Weingarten II. Das Kirchlein hatte zunächst wohl die Funktion einer Wehrkirche, deren massiger Turm noch älter sein könnte. Das Schiff war ursprünglich nur durch je 4 kleine, hochgelegene Rundbogenfenster erleuchtet, die von außen noch gut zu erkennen . sind. Die jetzigen Segmentbogenfenster wurden 1760 ausgebrochen. Das Mauerwerk besteht aus unverputzten Feldsteinen, die zum Teil in fischgrätartigen Bändern liegen.
500 Jahre altes Gebälk trägt eine der ältesten Glocken des Bodenseeraumes, die. aus einer berühmten Glockengießerwerkstätte stammt: LEONHART ROSENLECHER GOS MICH IN CONSTANTZ 1677. Es ist die älteste von ihm gegossene und noch erhaltene Glocke. Unter einem duftigen Rankenband trägt sie drei Reliefs: Ein kirchliches Wappen, eine Muttergottes im Strahlenkranz und den hier abgebildeten Wappenschild.
Wappenschild auf der Glocke der Kirche in Frenkenbach
Die Buchstaben darunter konnten gedeutet werden als P(ater) B(enno) Z(immermann) ST(atthalter) Z(u) I(ttendorf).
Die kleinere Glocke von 1977 ersetzte die im zweiten Weltkrieg eingeschmolzene Glocke.
Die Kirche in Frenkenbach, Innenraum
Fresken schmückten den Innenraum, wie damals üblich, doch ist davon nichts mehr vorhanden. Links im Chor sehen wir einen „Schmerzensmann", rechts eine „Anna-Selbdritt“, d. h. Mutter Anna und Maria mit dem ungeborenen Jesus.
Schmerzensmann, Frenkenbach
Anna Selbdritt, Frenkenbach
Drei schöne gotische Reliefs (St. Sebastian, Christophorus und Katharina), früher in der Frenkenbacher Kirche, hängen jetzt in der Pfarrkirche Hagnau, Nach manchen Veränderungen zeigt sich der Kirchenraum heute wieder in seiner ursprünglichen Form. Er ist ein Raum, der durch seine stimmigen Proportionen und durch seine Einfachheit eine Ruhe ausstrahlt wie schon vor 800 Jahren.
Walter Reinhard, Immenstaad
Krippe zur Weihnachtszeit in Frenkenbach