Unsere Fischerhütte am Kniebach, die früher Edith Dickreiter gehörte, ist seit einiger Zeit ein kleines, feines „Schaureinmuseum“. Durch vier Fenster kann man in das Innere der Hütte schauen und sieht dort viele Arbeitsmaterialien und Dinge, die die Fischer früher für ihre Arbeit brauchten.
Der Heimatverein hatte die Idee, mit und für Kinder an und um die Fischerhütte am Kniebach einen Aktionstag zu veranstalten. Wie sich heraus stellen sollte, war diese Idee eine sehr gute. Die Schule und die Lehrer, zu denen wir Kontakt aufgenommen hatten, konnten sich schnell für den Gedanken erwärmen, Kindern Heimatkunde praktisch nahe zu bringen.
Heide Budde und Bettina Rebstein entwickelten in Zusammenarbeit mit den Lehrern ein Konzept. Geplant war ein Aktionstag mit den Kindern der Klassen 2a und 2b am Vormittag, sowie die Klassen 4a und 4b am Nachmittag.
Und dann war es soweit! Früh morgens trafen wir uns mit den Helfern Thomas Schmidt, Xander Endres, Reinhard und Tina König, Helga Bauer, Ele Veeser und Bettina Glass am Kniebach und bereiteten die Stände vor.
Bettina Rebstein begrüßte um 9.00 Uhr die ersten Kinder und erzählte ihnen, was es mit den vielen Fischerhütten entlang des Bodensees vom „Raucherhittle“ bis zum Helmsdorf auf sich hatte. Sie erklärte, dass Fischerhütten nicht zum Wohnen da waren, sondern zur Aufbewahrung der Utensilien, zum Trocknen der Netze und zum Reparieren der Geräte dienten. Dann gingen die Kinder in die Gruppen, die die Lehrer schon im Vorfeld eingeteilt hatten. Jedes Kind war mit einem Klemmbrett „bewaffnet“, auf dem es einen „Laufzettel“, die Rätsel und ein Bild eines Fisches hatte, bei dem es die einzelnen Körperteile bestimmen sollte.
Thomas Schmidt und Reinhard König erklärten in der Fischerhütte anhand kurzer Filmsequenzen die Aufgaben und die Funktionalität der Fischerhütte.
Xander Endres ordnete gemeinsam mit den Kindern Fische zu. Auf einem großen Plakat gab es viele Fische, die im Bodensee leben. Anhand von Magnetfischen durften die Kinder die Fische suchen und befestigen. Dabei erklärte Xander ihnen die Besonderheiten der verschiedenen Fischarten. Dann durften sie auf einem von Heide Budde vorgezeichneten Fisch die einzelnen Teile wie z.B. Flossen, Schwimmblase u.s.w. zuordnen.
Heide Budde und Ele Veeser führten die Kinder in die Technik des Netze weben ein. Dafür war schon ganz viel Geschicklichkeit nötig, die die Kinder mit Freude meisterten.
Tina König beschäftigte sich mit Rätseln. Auch hier hatte Heide Budde viele einfache und schwierigere Fragen zusammengestellt, die die Kinder beantworten mussten. Dank der Erklärungen und Unterstützung von Tina König war auch diese Aufgabe gut zu bewältigen.
Helga Bauer spielte mit den Kindern ein eigens von Heide Budde gemaltes Memory. Verschiedene Motive stellen dabei Dinge aus der Fischerhütte, Fische und Utensilien dar, die zum Fischfang benötigt wurden.
Bei Bettina Glass ging es um Geschicklichkeit und Geschwindigkeit. An einer Schnur waren Fische befestigt, die die Kinder in kleinen Gruppen um die Wette oder genau aufrollen sollten. Herausfordernd war dabei, dass die Schnüre am anderen Ende nicht an einem bequemen Hölzchen, sondern an einem unebenen Schwemmholz befestigt waren.
Alle Beteiligten hatten das wichtige Ziel, den Kindern neben dem Spaß auch Wissen über Fische und Fischfang früher zu vermitteln und zu erklären. So war es eine natürliche Begleiterscheinung, dass die Zeit wie im Flug vergangen ist und die angesetzte Schulstunde eigentlich zu kurz war.
Auf die Frage, was den Kindern nun am besten gefallen hat, gab es ganz unterschiedliche Antworten, so dass wir zum Schluss wussten, es war alles richtig!
Am Ende bekam jedes Kind eine Urkunde, mit der Fischerhütte als Motiv zum Andenken. Für zwei Klassen reichte sogar die Zeit aus, um als Abschluss noch das Märchen vom „Fischer und seiner Frau“ zu erzählen. So ging ein erlebnisreicher und spannender Tag viel zu schnell zu Ende.